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Der arbeitslose Schustersohn Wendelin fristet eine trübe, von Geldnot und Verfolgung gekennzeichnete Existenz. Aber nicht nur die weltlichen Machthaber scheinen sich gegen ihn verschworen zu haben, auch der himmlischen Fügung ist kein Vertrauen zu schenken. Warum es also nicht einmal mit dem Teufel als Verbündetem versuchen? Vor allem, wenn dieser - kaum ist der Gedanke ausgesprochen - schon leibhaftig dasteht, samt Anzahlung auf die arme
... (weiterlesen)Schustersohnseele. Von nun an fürchtet sich Wendelin vor jeder positiven Wendung seines Geschicks, weil sie ihm als Teil seines Pakts mit dem Teufel erscheint. Dass der nächtliche Besucher keineswegs der Teufel ist, sondern ein in Liebesdingen übers Dach geflohener junger Richter, ahnt Wendelin nicht. Im Verlauf der folgenden Intrige um die heimliche Hochzeit des Richters mit einer jungen Frau, die ihr habgieriger Onkel in ein Kloster sperrenwill, um sich ihrer Güter zu bemächtigen, steht Wendelin, der sich fest in der Hand des Bösen glaubt, das erste Mal in seinem Leben auf der richtigen Seite. Nestroys Posse "Höllenangst", uraufgeführt ein Jahr nach der gescheiterten Revolution von 1848, spiegelt die deprimierende Vergeblichkeit der Revolte wider: Nicht nur die Mächtigen halten an der bestehenden Ordnung fest, sondern auch die Ohnmächtigen haben sie so sehr verinnerlicht,dass jede Veränderung, ihrem Glauben nach, nicht mit rechten Dingen zugehen kann.
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