In seinem sperrigen Spielfilm Stille und Schrei (1968) erzählt der ungarische Regisseur Miklós Jancsó in einer kargen Ästhetik von Bedrückung und Ausweglosigkeit. Die geheimnisvolle Handlung spielt sich auf einem Gehöft in der Puszta ab. Streng komponierte, lange Plansequenzen mit sorgfältig choreografierten Bewegungen der Schauspieler im Raum lassen die Bilder „oft erdrückend statisch“ erscheinen. Die Kamera folgt den Menschen, wenn ... (weiterlesen)
sie sich zwischen dem Innern des Bauernhauses und dem Hof bewegen. Trotz der großzügigen landschaftlichen Weite hat der Film den Charakter eines Kammerspiels. Knapp gehalten sind die Dialoge. Für den Zuschauer undurchschaubar ist, in welcher genauen Beziehung die Figuren zueinander stehen und was sie bewegt; Jancsó vermittelt kaum ihren Hintergrund. Für die verletzlichen Menschen sind die Macht und der Lauf der Welt ebenso undurchschaubarwie unentrinnbar. Unterdrückte werden ihrerseits zu Verfolgern und töten Menschen, die noch schwächer sind als sie selbst; Jancsó schildert diese Vorgänge aus der Distanz. Eher ungewöhnlich für seine Filme ist, dass er hier Frauen bedeutende Rollen zugedacht hat.
Stille und Schrei ist aktuell
bei keinem von uns unterstützten Anbieter verfügbar.
Aktiviere Benachrichtigungen für
diesen Film, um über Änderungen informiert zu werden.
Über Änderungen benachrichten
Derzeit leider nicht verfügbar
Uns sind aktuell keine Sendetermine für »Stille und Schrei« bekannt.