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Shylock verlangt dem bankrotten Geschäftsmann Antonio ein tödliches Pfand für den rettenden Kredit ab. In der klugen und eleganten Inszenierung des legendären Peter Zadek macht Gert Voss mit feinnerviger Eleganz aus der Symbolgestalt des Erniedrigten den Mann von nebenan. Der Mythos vom gepeinigten Juden bekommt beklemmende Realität, eine Heutigkeit, die beunruhigt. „Ich hab' dieses Stück so oft gemacht, weil es die Situation eines Juden
... (weiterlesen)in einer nichtjüdischen Gesellschaft zeigt und daher auch viel mit mir zu tun hat. Ich hatte Lust, die Geschichte von einem assimilierten Juden zu erzählen. Bei Shakespeare gibt es kein Ghetto. Shylock hat nichts Jiddisches. Er spricht dasselbe feine, unbesudelte Englisch wie Antonio. Den Ghettogedanken hat man historisch zu dem Stück hinzuerfunden. Aber in Shakespeares Text steht davon nichts. Shylock lebt nicht im Ghetto. „Der Kaufmann vonVenedig“ ist ja nicht nur ein Stück über einen Juden, sondern auch ein Stück über Geld, über eine Geldgesellschaft. Man kann dieses Stück von den heutigen Erfahrungen her angehen. Shakespeare hält das aus.“ (Peter Zadek)
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